Storytelling im B2B: Drei Beispiele für emotionale Markenbindung

Storytelling im B2B? Auf jeden Fall! Denn letztlich sind es immer Menschen, die über einen Kauf entscheiden – und Menschen lieben Geschichten. Trotzdem setzen viele Tech-Unternehmen auf faktenlastige Inhalte statt emotionaler Geschichten. In diesem Beitrag zeige ich euch drei Tech-Unternehmen, die sich getraut haben, Geschichten zu erzählen – auf eine ziemlich kreative Weise, wie ich finde. 

 

B2B-Kommunikation muss nicht trocken und faktenlastig sein – im Gegenteil. Gerade in Unternehmen mit erklärungsbedürftigem Angebot bietet Storytelling eine enorme Chance, Produkte und Dienstleistungen greifbar zu machen und emotionale Verbindungen zu schaffen.

Denn auch im B2B-Bereich gilt: Menschen lassen sich nicht allein durch Fakten überzeugen. Es sind vor allem Emotionen, die bei der Kaufentscheidung mitschwingen. Und dabei spielen gute Geschichten eine entscheidende Rolle.

Damit eure Botschaften in den Köpfen der Menschen ankommen, die ihr überzeugen möchtet, lohnt es sich für euer Tech-Unternehmen, auf kreative Erzählformate zu setzen. So stecht ihr aus der Masse eurer Wettbewerber heraus und überzeugt auch das Buying Center.

Ich habe mal drei Beispiele für euch zusammentragen, die aus meiner Sicht prima veranschaulichen, wie B2B-Marken mit Storytelling punkten und sich am Puls der Zeit, nahbar und menschlich präsentieren.

Und eine Prise Humor darf dabei auch nicht fehlen, wie das erste Beispiel zeigt:

 

Schott: The Receptionist – Humor trifft High-Tech 

 

In ihrer Kampagne #glasslovers – United by a passion for glass beweist die Schott AG, Hersteller von Spezialglas, Glaskeramik und anderen High-Tech-Werkstoffen, dass B2B-Kommunikation auch unterhaltsam und sogar humorvoll sein kann.

Herzstück der Kampagne: Die Videoserie The Receptionist rund um den fiktiven Rezeptionisten Fritz Klein, gespielt von Comedian Michael Kessler.

Was mir hier gut gefällt: Mit einer gehörigen Portion Humor schaffen es die Videos, für den Werkstoff Glas zu begeistern. Der Empfangsmitarbeiter mit seinem rheinhessischen Dialekt macht den internationalen Technologiekonzern nahbar, bodenständig und sympathisch. Gedreht wurde in der Mainzer Konzernzentrale, die ich selbst schon besucht habe und die wahrscheinlich auch viele Schott-Kunden kennen. Auch dieses Setting hilft dabei, als Zuschauer näher an das Unternehmen zu rücken.

 

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Quelle: Schott, YouTube

Mit der Videoserie spricht der Glashersteller aber nicht nur klassische B2B-Kunden an, sondern richtet sich auch an ein technikbegeistertes Publikum in der breiten Öffentlichkeit.

 

Quelle: Schott, YouTube

Laut Christina Rettig, Head of Communications bei Schott, verfolgte die Kampagne einen klaren strategischen Ansatz: Sie sollte nicht nur Produkte erklären, sondern den Glashersteller als modern und innovativ in der breiten Öffentlichkeit positionieren. Über 1,6 Millionen Views und eine starke View-Through-Rate zeigen, dass das gelungen ist: Storytelling wirkt – sogar in der Industriekommunikation. 

Die Figur des Rezeptionisten verkörpert in der Content-Serie mit viel Selbstironie die Leidenschaft und Begeisterung, die alle Mitarbeitenden von Schott für den Werkstoff Glas teilen. Die Kombination aus humorvollem Storytelling und strategischer Markenpositionierung macht The Receptionist zu einer herausragenden B2B-Kampagne, die bei den Digital Communication Awards 2021 sogar in der Storytelling-Kategorie ausgezeichnet wurde.

Schaut euch hier das erste Video der Serie an und überzeugt euch selbst:

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IBM: The Boy and his Atom Kurzgeschichte auf atomarer Ebene

 

IBM beweist mit dem Kurzvideo The Boy and his Atom: Wissenschaft und Storytelling passen prima zusammen. Der am 30. April 2013 im IBM Almaden Research Center entstandene Film landete sogar im Guiness-Buch der Rekorde: als kleinster Film der Welt! 

In nur einer Minute erzählt er die Geschichte eines Jungen, der mit einem Atom spielt – dargestellt durch 242 Einzelbilder, die in Stop-Motion-Technik erstellt wurden.

 

Quelle: IBM, YouTube

Die Forscher nutzten dafür ein Rastertunnelmikroskop, um Kohlenmonoxid-Moleküle präzise zu positionieren. So entstand die Animation Bild für Bild. IBM vollbrachte damit nicht nur eine technologische Spitzenleistung, sondern demonstriert auch eindrucksvoll, wie sich selbst die kleinsten Teilchen für Storytelling nutzen lassen. Für den Zuschauer wird komplexe Forschung greifbar und unterhaltsam.

 

Quelle: IBM, YouTube

 

Das Video zeigt: Gute Geschichten brauchen keine große Bühne – selbst auf atomarer Ebene lassen sie sich eindrucksvoll erzählen.

Hier könnt ihr es anschauen:

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Zeiss und Scantinel Photonics: Autonomes Fahren: auf dem Weg in eine unfallfreie Zukunft – Persönliche Geschichte macht Technologie greifbar

 

In seinem Content-Hub Insights erzählt Zeiss die persönliche Geschichte von Davide Canavesi, Head of Strategy bei Scantinel Photonics, in der sich alles um sicheres autonomes Fahren dreht. Scantinel Photonics wurde 2019 von Zeiss als Start-up ausgegründet und gehört zum Venture-Portfolio des Unternehmens. Das globale Technologieunternehmen unterstützt das Start-up, um die Entwicklung der sogenannten FMCW-LiDAR-Technologie voranzutreiben – einer Schlüsseltechnologie für sichere autonome Fahrzeuge.

 

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Screenshot: ZEISS

 

Ein schwerer Autounfall in seiner Jugend zeigte Canavesi, dass Menschen Autos nicht vollständig kontrollieren können. Diese Erfahrung motivierte ihn, einen Beitrag dazu zu leisten, mit Hilfe von Technologie menschliche Fehler im Straßenverkehr zu minimieren. Gemeinsam mit Scantinel Photonics setzt er sich nun für durch KI und maschinelles Lernen unterstützte selbstfahrende Autos ein.

Canavesis Geschichte vereint persönliche Erfahrungen und technologische Hintergründe, baut so Vertrauen in autonomes Fahren und im speziellen in die von Scantinel Photonics entwickelte Technologie auf und macht die Vision unfallfreier Mobilität greifbar. Hier könnt ihr sie nachlesen. 

 

B2B-Storytelling hat viele Gesichter

 

B2B-Storytelling ist so vielseitig wie die Unternehmen, die es einsetzen. Ob humorvoll inszeniert wie das Video mit dem fiktiven Rezeptionisten, kreativ visualisiert wie die mit dem Rastertunnelmikroskop produzierte Animation oder persönlich, mit technologischen Hintergründen verwoben wie die Geschichte zum autonomen Fahren – jedes dieser Beispiele zeigt, wie unterschiedlich und wirkungsvoll sich B2B-Geschichten erzählen lassen.

Entscheidend ist, dass ihr für jede Geschichte die passende Erzählform findet. Eine Geschichte, die nicht nur informiert, sondern auch fesselt und im Gedächtnis bleibt. Denn genau darin liegt die Stärke von B2B-Storytelling: Es macht komplexe Themen greifbar, schafft Verbindungen zu den richtigen Menschen und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

 

Mein Praxis-Tipp


Geht doch gleich mal bei euch auf die Suche. Welche Gesichter, Entwicklungen oder erfolgreichen Projekte könnten Teil eurer nächsten großen Story sein? Sprecht mit Kollegen im Kundenservice, im Sales oder in der Forschung und Entwicklung. Ich bin überzeugt: Das Storytelling-Gold liegt direkt vor euch – ihr müsst es nur schürfen.

 

Eure Caroline

 

Ihr möchtet B2B-Storytelling in eurem Unternehmen einsetzen? Meldet euch bei mir. Bucht hier euren unverbindlichen Termin und wir machen uns gemeinsam auf die Suche nach euren persönlichen B2B-Storys. 

Von Caroline Hof

Caroline Hof ist Marketingstrategin und Gründerin von storigy®. Sie hat knapp 15 Jahre Erfahrung in digitalem Marketing und Kommunikation – als Technologieredakteurin, PR- und Digital-Marketing-Beraterin in Agenturen und als selbstständige Beraterin.

Mit storigy® beraten sie und ihr Team Startups, kleine und mittlere Techunternehmen, wie sie mit der passenden Marketingstrategie im Web, auf LinkedIn oder weiteren Social Media für ihre Zielgruppen nachhaltig und mit Plan sichtbar werden. Und langfristig ihre Businessziele erreichen.

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